Schweigeminute

Auf dem Landsitz North
Cothelstone Hall von Lord und
Lady Hesketh-Fortescue
herrscht thiefe Thrauer.

Herbstlose Zeit

Meine Damen und Herren,

der Herbst wurde hiermit offiziell abgeschafft. Die Marktforschung hat festgestellt, dass Kastanien, raschelndes Herbstlaub, Nebel und Altweibersommer nicht im Trend liegen.
Als erste Maßnahme werden deshalb Anfang September (wieder einmal) Supermärkte mit Weihnachtsgebäck beliefert.

Ich glaube ich werde bis zum Trierer Weihnachtsmarkt abstinent bleiben...

Trivialcontent I

Cocktailabend mit Mitbewohnerin.
Sperrmüll.
Runden Tisch gefunden.
Runden Tisch mitgenommen.
Muss anfangen Poker zu lernen, um am runden Tisch spielen zu können.

Park-Such-Verkehr in meiner Strasse? Och nöö!
Ist übrigens eins der besseren Blogs aus Trier, der Autor muss auch irgendwo bei mir in der Umgebung wohnen...

Quiche Lorraine

Nach der 2-Tages-Exkursion (Lothringen) mal wieder die Erkenntnis dass

• Exkursionen das Salz in der geographischen Suppe sind
• ich mit 2-Finger-Tastensuchsystem immer noch Exkusrion statt Exkursion schreibe
• ich bei manchen Orten mit heftigster Proletariatsbelustigung nur noch heftigste Zivilisationskritik üben kann
• dass Nancy einen Besuch wert ist
• dass manche Deutsche im Ausland einfach zum schiessen sind.

Dialog in Luxemburg (französischsprachiger Teil), Tankstelle:

Mann, Berliner Akzent, zeigt auf gerade gekaufte Plastikflaschen:
"Kann ick det wegschmeissen?"

Kassierin, verwirrt [Warum soll man auch gerade gekaufte Plastikflaschen
wegschmeissen?]: "Je ne comprend pas."

Mann, unter Weglassung von Verben und Benutzung von Kolonialsprache: "In Deutschland: Pfand! Hier ooch?"

Kassiererin: "Nein."

Mann: "Danke!"

Irrwege

Gestern Lesung im Stadttheater: Christian Brückner (Schauspieler und u.a. Synchronsprecher von Robert de Niro) las aus der Odysse.
Eigentlich im Rahmen der Antikenfestspiele, aber witterungsbedingt im Stadttheater. Im Vorfeld wurde sehr deutlich die Unspontanität einiger Mitbürger deutlich. Auf den Karten waren zwar Alternativplätze für die Arena markiert, aber eben nicht für das Stadttheater. Also: Was macht man? Man orientiert sich grob an den Reihen, die es auch in im Theater gibt. An manchen Plätzen waren kleine Zettelchen anhand derer man sich durch das Nummerierungsdickicht kämpfen konnte. Ich also mit Mitbewohnerin in Reihe neun, Mitte.
Man muss noch erwähnen: Es ist eine Lesung. Es wird vorgelesen. Hin und wieder kommt mal eine Hand des Redners zum Vorschein. Kein Bühnenbild. Keine Pyrotechnik. Keine Massenszenen. Es gibt Mikrofon und Lautsprecheranlage. Man kann von jedem Platz aus sehr gut sehen.
Dann kam jedoch ein Paar dass in Reihe acht ihre Plätze hatte und genau diese auch im Theater besetzen wollte, woraufhin eine ca 8-köpfige Gruppe sich einige Plätze nach links setzen musste.
Lächerlich.
Ebenso lächerlich jedoch auch die Kommentare der Dame zu meiner Linken, die sich die Lesung mit ihrer Tochter ansah. Stichelte unentwegt. Bestimmt auch kein Spass für das Paar vor uns. Sch&§$-Gruppendynamik.
Störend waren jedoch zwei der Pressefotografen die anscheinend nach dem Artillerieprinzip fotografierten: "So lange schiessen bis man trifft."
Ist ja prinzipiell in Ordnung, aber die Blenden [?] / Verschlüsse [?] der Kameras waren laut und störend.
Nochmal: Es war eine Lesung. Ich verstehe zwar dass man den Lesern interessante Fotos bieten will, aber das jeder der Fotografen so an die 40-50 Fotos macht damit dann sowas bei rauskommt... naja.

Der Hammer war aber als nach der Lesung und dem Schlussapplaus einige bösse Blicke und Kommentare die Pressevertreter trafen. Daraufhin kam ein sinngemässes: "Jetzt meckern sie noch, aber morgen wollen sie es in der Zeitung lesen" zu einer Kollegin.
ts ts ts
Unangebrachte Arroganz.
Kommt gar nicht gut wenn mich im Kaufland mal wieder eine Hostess anspricht und mir ein Testabo des Volksfreunds anbieten will...

Aber ich muss mal wieder die Trierer Verwaltung loben: Als ich meinen Kummer mal in einer Mail an die ÖA des Theaters formulierte wurde rasch geantwortet und um Entschuldigung gebeten. Man würde dafür sorgen dass die Fotografen bei den nächsten Lesungen nicht während des gesamten Zeitraums fotografierten sondern nach einem gewissen Zeitraum aufhören würden. Mal sehen was dabei rauskommt.

Naja, gut. Nach einer kurzen Ruhepause hat mich das Web 2.0 dann doch wieder gepackt. Auch wenn die alten Posts seit April 2006 alle unwiderruflich verloren sind: Los geht's!